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Mittwoch, 15. Mai 2013

Generation Y on-the-job: Was ist den Führungskräften von morgen am Arbeitsplatz wichtig?


Welche Wünsche und Vorstellungen hat die Generation Y bezogen auf ihren Arbeitsplatz und dessen Eigenschaften?

Auch zu diesem Themenbereich gibt es detaillierte Ergebnisse und Erkenntnisse aus unseren Fokusgruppen. Dieser Punkt liegt uns besonders am Herzen und liegt im Fokus, da der GenY gerade am Arbeitsplatz eine überhebliche und faule Arbeitsweise nachgesagt wird. Heute werden wir ein wenig Licht ins Dunkel bringen, wie es wirklich um die zukünftigen Führungskräfte steht.

Bevor wir die Ergebnisse verkünden, ist es noch einmal wichtig zu sagen, dass in unseren Fokusgruppen die Geschlechter sehr ausgeglichen waren. Es nahmen  hauptsächlich BWL-Studenten mit verschiedenen Spezialisierungen  (von der International School of Management, aber auch von anderen Universitäten) teil. Zusätzlich hatten wir die Ehre, einige Teilnehmer begrüßen zu dürfen, die im Bereich der Wirtschaft eine Ausbildung machen oder auf Lehramt studieren. So war es uns möglich, viele Facetten der Generation Y kennenzulernen und Schlüsse zu ziehen.

Zuerst stellten wir natürlich die Frage aller Fragen im Bereich der Arbeitswelt: „Was ist Euch auf der Arbeit besonders wichtig?“ Jetzt müssten wir eigentlich etwas von Geld, Geld, Geld und viel Freizeit, als Kirsche auf der Torte, hören.

Die Generation Y tickt aber doch ganz anders: Das Arbeitsklima, das soziale Gefüge und der Spaß an der Arbeit an sich sind unseren Teilnehmern am wichtigsten. Ihnen ist klar, dass man sich häufig auch im Job nicht mit jedem verstehen kann, nichtsdestotrotz ist gerade der soziale Aspekt schon die halbe Miete, um die Arbeit zu genießen.

Auch Motivation stand ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Es geht den Befragten darum, sich bei dem was sie machen wohlzufühlen und auch an den richtigen Stellen Lob zu erfahren. Aber auch nicht zu viel davon!  Lob muss für viele unserer Teilnehmer zielgerichtet und angemessen sein, sonst kommen sie sich an der Nase herumgeführt vor. Dies spricht ebenfalls gegen den Vorwurf, dass es sich bei unserer Generation um eine „Kuschelkohorte“ handelt. Unsere Teilnehmer jedenfalls sind bereit sich in ihrer Freizeit weiterzubilden, denn wie sich alle Teilnehmer einig waren: „Jeder, der in mich investiert, ist mein Freund!“. Hier sind arbeitswillige und ehrgeizige junge Menschen am Werk!


In der Mitte der Prioritätenliste stehen Dinge wie Abwechslungsreichtum, flexible Arbeitszeiten, Eigenverantwortung, die Anerkennung der Leistung, Feedback und Aufstiegsmöglichkeiten.

Weiter unten siedeln sich klare Trennung zwischen Beruf und Freizeit, Internationalität, die Betriebsgröße, der Austausch mit Kollegen oder dem Chef, Autorität und Menschlichkeit an.

Die Teilnehmer sind also bereit Job und Freizeit in gewisser Weise miteinander zu verknüpfen, um sich ihren Aufgaben voll und ganz hinzugeben. Die Größe des  Unternehmens an sich ist für sie recht unbedeutend – sie sagen, man solle immer sein Bestes geben.

Die Generation Y beinhaltet nach unserem Erkenntnisstand nicht wirklich mehrheitlich „Globetrotter“, wie ihr das gerne nachgesagt wird. Es ist auffällig, dass den Millennials der Austausch mit Kollegen oder dem Chef scheinbar nicht so wichtig ist. Ist das vielleicht der Grund dafür, dass unsere Generation von vielen Seiten relativ negativ dargestellt wird?

Beim Thema Menschlichkeit war sich der Großteil der Teilnehmer ebenfalls einig: Jeder Mensch kann mal einen schlechten Tag haben, und niemand sollte permanent mit Samthandschuhen angefasst werden. Die Generation Y hat klare Vorstellungen von positiv und negativ und weiß, was sie will. Ihnen ist kaum etwas wichtiger als ein gutes Arbeitsklima. Dieses Streben, verbunden mit einem gelungenen Austausch, ist womöglich der Schlüssel zum Erfolg und öffnet auch Außenstehenden die Tür zu unserer Generation.

Zum Thema Führung waren die Meinungen ziemlich einheitlich, verpackt in verschiedene Zitate und Sprichwörter. Eine gute Führungskraft solle eine respektvolle, verantwortungsbewusste, empathische, aber auch zu einem gewissen Grad distanzierte Person sein. In diesem Zusammenhang fielen Aussagen wie: „Wer führen will, muss folgen können“ oder „Wie du mir, so ich dir“. Dies bedeutet, dass eine Führungskraft auch wissen muss, wie es unter ihr aussieht, um die richtigen Entscheidungen zu treffen sowie sich angebracht zu verhalten. Auch ist Führung nicht nur tätscheln und Freunde sein, da sonst der Respekt verloren geht. Dennoch soll die Führungskraft letztendlich mit den Mitarbeitern in der Art und Weise umgehen, wie sie auch selbst behandelt werden möchte. Führung bedeutet für unsere Teilnehmer Verantwortung, und wer diese nicht trägt, sorgt mit seiner Führung für ein schlechtes Arbeitsklima. Es ist also eine hohe Erwartungshaltung mit der modernen Führungskraft verbunden.

Nach dieser Erkenntnis wollten wir es natürlich ganz genau wissen! Worauf freuen sich die Teilnehmer, wenn sie in ihren ersten Job einsteigen, wovor haben sie Angst?

Hier gab es viele verschiedene Meinungen. Zum Beispiel haben Teilnehmer Angst davor keine Freunde zu finden, ein zu niedriges Gehalt zu bekommen, immer arbeiten zu müssen und nie vom Job abschalten zu können. Hingegen freuen sich die Teilnehmer auf neue Herausforderungen, selbstständig zu sein und anderen etwas beizubringen. Die Freude überwiegt definitiv, alle Teilnehmer wirkten sehr motiviert. Es lässt sich aber herausfiltern, dass jeder andere Ängste und Freuden hat, und man deshalb die Generation Y auch nicht so einfach über einen Kamm scheren kann.

Der Themenbereich „Arbeitsplatz“ endete mit der Frage, ob die Teilnehmer sich gut auf ihren zukünftigen Job vorbereitet fühlen. Die gute Nachricht ist, dass sich alle Teilnehmer durch Praktika, ihr Studium sowie ihre eigene Motivation sehr gut vorbereitet fühlen. Eine schlechte Nachricht gibt es in diesem Sinne nicht, jedoch waren die Befragten sich ziemlich einig, dass sie sich auf noch unbekannte Probleme, die einmal kommen werden, letztendlich im Voraus nicht gut vorbereiten können. Aber; „ein guter Job ist wie eine Beziehung: man streitet sich, aber dies kratzt nicht an er Basis - man gibt nicht sofort auf!“

Die Generation Y hat auch im Bereich des Arbeitsplatzes bewiesen: „Es ist nicht so, wie ihr denkt“ – oder zumindest einfach anders!

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