Navigation

Sonntag, 12. Mai 2013

Die GenY: Traditionsbewusst oder im Aufbruch zu neuen Überzeugungen? Unsere Fokusgruppen-Ergebnisse zu den Themenbereichen Familie, Werte und Soziale Medien

Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht habt Ihr Euch auch schon gefragt, wie es um die Generation Y hinsichtlich Themen wie Familie und Werte steht? Oder was die Generation Y wirklich zu Sozialen Medien und zur ständigen Erreichbarkeit über das Mobiltelefon, den E-Mail-Account oder die sozialen Netzwerke denkt?

Uns hat die Einstellung der Generation Y bezüglich dieser Themen sehr interessiert. Deshalb waren zwei Themenblöcke unserer Fokusgruppenbefragung auf diese Thematiken ausgelegt.

Eine interessante Erkenntnis machten wir gleich zu Beginn des Themenblocks über Familie und Werte. Kaum hatten wir die ersten Fragen gestellt, begann auch schon eine rege Diskussion unter den Teilnehmern. Ein Fazit gleich zu Beginn der Diskussionsrunde lautet also: Die Generation Y macht sich viele Gedanken um das Thema Familie und Beruf. Insbesondere, um die daraus resultierende Herausforderung, beides in der Balance zu halten, zu meistern.

Für fast alle Probanden war eine Sache sofort klar: Die finanziellen Grundlagen sollen geklärt sein, bevor es an die Familienplanung geht – vor allem, wenn im Vorhinein viel Zeit und Geld in ein Studium investiert wurde. Viele der Teilnehmer, insbesondere die weiblichen Generation Y’ler, sind nicht bereit, jahrelang Anstrengungen, Zeit und Geld in ein Studium zu investieren, um sich dann nach dem Abschluss unmittelbar der Familie hinzugeben. Die nächsten Jahre möchten die meisten Befragten zunächst der Karriere widmen.

Besonders spannend finden wir auch die Einstellung der männlichen Generation Y’ler. Diese legen nach unseren Erkenntnissen einen hohen Wert auf die Themen Familie und Kindererziehung. Eine tragende Rolle spielt dabei ihr Wunsch in das Leben der Kinder stärker involviert zu werden. Viele Männer können sich sogar vorstellen, Elternzeit zu nehmen und sich somit für einige Zeit „hauptberuflich“ um die Kinder und die Familie zu kümmern. Wir denken, dies resultiert aus dem veränderten Rollenverständnis zwischen den Geschlechtern.
Viele der weiblichen Befragten können sich hingegen nicht mehr vorstellen, ihre Karriere für die Familie aufzugeben.

Zusätzlich hoffen alle Befragten auf mehr Entgegenkommen der Arbeitgeber, zum Beispiel durch Tageskrippen oder Kindergärten in Unternehmen. Die befragten Generation Y’ler sind sich einig: Diese Maßnahmen sind notwendig, um Familie und Beruf zu vereinbaren.

Interessant ist, dass eine räumliche Trennung von Familie und Kindern für die meisten, trotz großer Karriereambitionen, nicht in Frage kommt. Besonders in den ersten Jahren der Entwicklung eines Kindes, möchte sich der Großteil der Teilnehmer mit voller Aufmerksamkeit dem Kind widmen. Somit stehen längere berufliche Auslandsaufenthalte in dem Zeitraum nicht zur Debatte.

Dies mag mit dem immer stärker werdenden Bedürfnis nach Stabilität innerhalb der Familie zu tun haben. Diese Erkenntnis zeichnete sich auch in unserer Befragung ab. Die Zeit, in der die Generation Y’ler groß geworden sind, war schnelllebiger als jemals zuvor. Es ist ersichtlich, dass ein starker familiärer Rückhalt wichtiger ist, als noch bei der Vorgängergeneration.

Wir stellen also fest: Auf der einen Seite bricht die Generation Y alte Strukturen und Denkmuster auf. Viele Männer möchten mehr in die Kindererziehung und das Familienleben integriert werden. Viele Frauen können sich nicht mehr vorstellen, alleine für die Familie da zu sein und ihre Karriere aufzugeben. Andererseits verändern sich einige Werte und Denkmuster hin zu traditionelleren Überzeugungen. Besonders das wachsende Bedürfnis nach Stabilität in einer globalisierten und schnelllebigen Welt ist hier als Beispiel anzuführen.

Im Bezug auf Soziale Medien sind sich die Generation Y’ler, bis auf einzelne Ausnahmen, einig. Soziale Netzwerke werden privat wie beruflich genutzt. Interessanterweise lassen viele Stimmen verlauten, dass soziale Plattformen wie z.B Facebook als sehr anstrengend und belastend empfunden werden können. Viele Befragte der Generation Y definieren ihr Verhalten in sozialen Netzwerken ähnlich einer Sucht. Sie erklären, häufig das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen, sollten sie für einige Stunden am Tag einmal nicht online gehen können.

Ein paar Ausnahmen unter den Befragten setzen klare Prioritäten, was die Nutzung sozialer Netzwerke und Smartphones betrifft. Sie versuchen die Nutzung so gering wie möglich zu halten, um sich unnützen Stressfaktoren nicht auszusetzen. „Wenn mich jemand wichtiges erreichen will, ruft er/sie mich an!“, lässt eine Teilnehmerin verlauten.

Karriereplattformen werden von den meisten Befragten der Generation Y häufig genutzt. Hierbei wird jedoch deutlich betont: Soziale Plattformen wie Facebook oder Twitter spielen in beruflicher Hinsicht keine Rolle. Dafür gibt es andere Anbieter.

Durch Smartphones wird die ständige Erreichbarkeit ein immer größeres Thema, privat wie beruflich. Einig sind sich die Generation Y’ler auch hier. Die ständige Erreichbarkeit wird als belastend empfunden, da ein Abschalten und „runter kommen“ kaum möglich ist. Vor allem dann, wenn es sich um den beruflichen Kontext handelt. Die innere Unruhe, eine wichtige E-Mail des Vorgesetzten verpassen zu können, wird als stressig und belastend empfunden.

Ein paar andere Stimmen verdeutlichen, es sei nicht weiter tragisch, ständig erreichbar zu sein, vor allem dann, wenn man mit ganzem Herzen hinter seinem Beruf steht. „Außerdem hat die Mobilität und Erreichbarkeit auch viele Vorteile“, betont ein männlicher Proband.
Fraglich ist hierbei natürlich, wie lange der menschliche Körper diesem Druck standhalten kann, ohne sich psychischen und physischen Belastungen auszusetzen.

Die Generation Y weiß was ihr wichtig ist! Ein Gesundheitsbewusstsein ist in dieser Generation deutlich zu erkennen. Themen wie Burn-out, die Wichtigkeit von Pausen und das Abschalten vom Arbeitsplatz und aus sozialen Netzwerken spielen für die Generation Y eine große Rolle. In Zukunft muss ein Umdenken passieren – das machen sie deutlich. Besonders durch die tägliche Medienflut ist es wichtiger denn je, dem Körper und der Seele Raum für Entspannung zu bieten – und diese vor allem in einer starken Familie zu finden, die Rückhalt und Stabilität gibt.

Wir wünschen Euch einen wundervollen Sonntag, vielleicht zum Muttertag im Kreise Eurer Familie.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen